Immer noch gibt es Menschen in meinem Bekanntenkreis, die jeden Monat Gebühren für ihr Girokonto bei einer Filialbank bezahlen. Oftmals erhalten sie dafür keinen Mehrwert. Aus diesem Grund möchte ich einen kurzen Vergleich von kostenlosen Girokonten anbieten. Seit mehreren Jahren nutze ich selbst das kostenlose Girokonto bei der DKB-Bank* und bin damit äußerst zufrieden damit. Ich benötige keine Filiale vor Ort und kann den Kundensupport telefonisch oder per E-Mail kontaktieren. Kostenfreie Bargeldabhebungen sind für mich in Duisburg möglich und auch im Ausland fallen mit der kostenlosen Kreditkarte keine Gebühren an. Für mein Geschäftskonto nutze ich das N26 Girokonto und bin bislang ebenfalls sehr zufrieden damit.
Übersicht kostenlose Girokonten
Girokonten vergleichen: Staatliches Vergleichsportal noch nicht online
Seit einiger Zeit ist die neue Zahlungskontenrichtlinie der EU in Kraft. Diese Richtlinie verlangt von Kreditinstituten, ihre Kosten und Gebühren transparent gegenüber den Kunden offenzulegen. Seit Anfang des Jahres muss die Zahlungskontenrichtlinie auch in Deutschland umgesetzt werden.
Um dieser Verpflichtung nachzukommen, hatten sich Politiker darauf geeinigt, ein Vergleichsportal für Girokonten zu schaffen. Doch entgegen der Planung ist dieses Online-Portal immer noch nicht verfügbar.
Diese Problematik wirft die Frage auf, warum ein Girokonto Vergleich für zahlreiche Verbraucher nach wie vor schwierig ist und die Konditionen nicht transparent dargestellt werden.
Kostenfaktor Girokonto: Vergleich definitiv sinnvoll
Vergleiche zwischen Finanzangeboten sind heutzutage in nahezu allen Bereichen möglich. Allerdings ist es bei bestimmten Finanzprodukten sinnvoller als bei anderen, einen Vergleich durchzuführen.
Das Girokonto bleibt trotz seiner weiten Verbreitung unter Bankkunden ein Produkt, das oft beträchtliche Kosten für den Kunden verursacht, insbesondere im Zahlungsverkehr.
Beim Girokonto gibt es in der Regel mehrere Kostenfaktoren, die bei einem Vergleich berücksichtigt werden sollten. Zu diesen gehören insbesondere:
- Kontoführungsgebühren
- Kosten für Extraleistungen, beispielsweise Lastschriftrückgabe
- Dispozinsen
Bereits beim Vergleich der Kontoführungsgebühren haben viele Verbraucher Schwierigkeiten, insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Gebührenmodelle.
Bei manchen Konten setzen sich die Kontoführungsgebühren ausschließlich aus einer Grundgebühr zusammen, während andere Banken eine Kombination aus Grundgebühr und Abrechnung der Buchungsposten anbieten. Wiederum andere Bankinstitute berechnen die Gebühren ausschließlich auf der Basis einzelner Buchungen.
Für den Kunden stellt sich diese Situation oft als undurchsichtiger Gebührendschungel dar. Zusätzlich gibt es ein weiteres Problem: Manche Kreditinstitute geben nicht alle anfallenden Kosten auf ihrer Website an oder verstecken diese bewusst oder unbewusst hinter verschiedenen Menüpunkten. Dadurch kann es für den Nutzer schwierig sein, die entsprechenden Angaben zu finden.
Warum reichen bisherige Girokonto Vergleiche nicht immer aus?
Wenn Sie sich bereits mit der Thematik beschäftigt haben, werden Sie möglicherweise anmerken, dass es bereits zahlreiche Websites im Internet gibt, die auch einen Vergleich von Girokonten anbieten.
Es ist tatsächlich schon seit Jahren möglich, auch die Angebote im Bereich Girokonto der verschiedenen Banken miteinander zu vergleichen. Allerdings hängt die Qualität des Vergleichs und damit des Ergebnisses stark von der Qualität des Vergleichsrechners und somit des Website-Betreibers ab.
In diesem Zusammenhang gibt es mehrere Schwachstellen, die von einigen Vergleichsrechnern am Markt aufgewiesen werden. Dazu gehören insbesondere folgende Merkmale:
- Lediglich 10 bis 20 Angebote in der Datenbank
- Konditionen nicht aktuell
- Bestimmte Anbieter werden bevorzugt
- Wenig aussagekräftiges Vergleichsergebnis
Wenn man alle Großbanken, Privatbanken, Sparkassen und Volks- sowie Raiffeisenbanken zusammenzählt, gibt es in Deutschland mehr als 100 Kreditinstitute. Dies führt wiederum dazu, dass es eine ähnlich große Anzahl von Angeboten im Bereich des Girokontos gibt.
Jedoch sind bei den meisten Vergleichsrechnern nur 10 bis 20 Banken mit ihren Angeboten in der Datenbank hinterlegt. Für Sie als Kunden bedeutet dies, dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, durch einen Girokonto Vergleich tatsächlich das günstigste Angebot zu finden.
Darüber hinaus gibt es oft weitere Schwachpunkte, wie zum Beispiel veraltete Konditionen. All diese Fakten führen dazu, dass die am Markt angebotenen Girokonto Vergleiche zum Teil nicht effizient genug sind.
Zahlungskontenrichtlinien verpflichtet zu genauer Kostenangabe
Die Zahlungskontenrichtlinie der EU ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Danach sind die Banken dazu angehalten, möglichst alle Kostenfaktoren zu nennen. Dazu gehören in erster Linie:
- Dispozinsen
- Überweisungskosten
- Kontoführungsgebühren
- Kosten für Zusatzleistungen
- Kosten von Ein- und Auszahlungen
Zusätzlich müssen die Banken gemäß der Zahlungskontenrichtlinie der EU dem Kunden mindestens einmal im Jahr eine detaillierte Zusammenstellung der Kosten ihres Girokontos zukommen lassen. Auf diese Weise wird zumindest etwas mehr Transparenz geschaffen als bisher.
Vergleichsportal noch nicht online
Die beiden Möglichkeiten, die Verbraucher derzeit haben, um sich über Girokonten zu informieren, sind zum einen die Vergleichsrechner auf den Webseiten von Banken oder unabhängigen Vergleichsportalen und zum anderen die Recherche auf den Webseiten der Banken direkt. Allerdings ist es bei beiden Optionen wichtig, die Konditionen genau zu prüfen und auf die genannten Schwachstellen zu achten.
Das geplante Online-Vergleichsportal der Regierung könnte in der Tat eine große Hilfe sein, da es den Vergleich von Girokonten deutlich erleichtern würde. Derzeit bleibt jedoch abzuwarten, wann das Portal tatsächlich online geht und wie die Qualität der Vergleichsrechner sein wird. In der Zwischenzeit bleibt es Verbrauchern empfohlen, sich ausführlich über die Konditionen der verschiedenen Girokonto-Angebote zu informieren und bei Bedarf individuelle Angebote einzuholen, um das für sie günstigste Konto zu finden.
Bis dahin müssen Kunden jedoch versuchen, einen Vergleich der Angebote so gut es geht eigenständig durchzuführen.
Angebote vergleichen: Worauf solltest du achten?
Es gibt auch noch weitere mögliche Kostenarten wie Transaktionskosten oder Kosten für die Nutzung von Geldautomaten, aber Kontoführungsgebühren und Sollzinsen sind die am häufigsten anfallenden Kosten beim Girokonto. Um die Angebote effektiv vergleichen zu können, ist es daher wichtig, die unterschiedlichen Kostenarten und ihre Höhe zu kennen.
Ferner gibt es einige Leistungen, die nicht in den Kontoführungsgebühren enthalten sind. Dazu zählen zum Beispiel:
- Kosten für die Ausstellung von Kontoauszügen und/oder Kreditkarten
- Gebühren für Bargeldabhebungen am Geldautomaten
- Entgelte für Überweisungen und Lastschriften
- Kosten für das Einrichten von Daueraufträgen
- Gebühren für den Einsatz der Kreditkarte im Ausland
- Kosten für das Eröffnen und Schließen des Kontos
- Gebühren für den Einsatz von Online- und Mobile-Banking-Tools
Das ist richtig. Stattdessen solltest du auch die Kosten für die jeweiligen Zusatzleistungen im Blick haben, um ein umfassendes Bild der Gesamtkosten des Kontos zu erhalten. Eine Möglichkeit ist es, die Gebühren für diese Leistungen zu vergleichen und zu berücksichtigen, wie oft du sie tatsächlich benötigst. So kannst du ein Konto finden, das sowohl in Bezug auf die Kontoführungsgebühren als auch auf die Kosten für zusätzliche Leistungen günstig ist und deinen Anforderungen entspricht.
Das ist richtig. Bei vielen Girokonto-Rechnern werden nur die Kosten für die Kontoführung und gegebenenfalls Dispositionszinsen berücksichtigt. Zusatzleistungen werden oft nicht oder nur unvollständig erfasst. Es ist daher ratsam, sich vor Abschluss eines Girokontos von der Bank genau über alle Kosten und Leistungen informieren zu lassen und diese dann individuell mit anderen Angeboten zu vergleichen.
Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist der Vergleich der Dispozinsen. Auch wenn eine Bank ein kostenloses Girokonto anbietet, können vergleichsweise hohe Dispozinsen letztendlich dazu führen, dass das Girokonto teurer ist als bei einer Bank, die beispielsweise monatliche Kontoführungsgebühren von fünf Euro erhebt. Deshalb sollte man nicht nur auf die Kosten für die Kontoführung achten, sondern auch die Dispozinsen bei verschiedenen Banken vergleichen.
Um sicherzustellen, dass man das beste Angebot für ein Girokonto bekommt, sollte man nicht nur auf die offensichtlichen Kosten wie Kontoführungsgebühren achten, sondern auch versteckte Kosten wie Dispozinsen berücksichtigen. Im Allgemeinen ist es besser, eine Bank zu wählen, die niedrigere Dispozinsen hat, auch wenn sie monatliche Gebühren für die Kontoführung erhebt.
Daher ist es ratsam, die Dispozinsen verschiedener Banken zu vergleichen, um das beste Angebot für ein Girokonto zu finden. Man sollte nicht davon ausgehen, dass ein kostenloses Girokonto automatisch das beste Angebot ist, sondern immer alle Kostenfaktoren berücksichtigen.
Fazit: Girokonto Vergleich mit Optimierungspotenzial
Obwohl es noch kein Vergleichsportal für Girokonten gibt, haben die meisten Vergleiche Optimierungspotenzial. Zwar sind viele Banken mittlerweile transparenter in ihren Angaben, aber für Kunden ist es oft zeitaufwändig, eine gründlichere Vergleichsanalyse durchzuführen.
Obwohl Girokonten-Vergleiche auf Webseiten oft eine Hilfe sein können, sind sie nicht immer geeignet, das beste Angebot zu finden. Daher ist es ratsam, sich zumindest über die relevanten Kostenfaktoren eines Girokontos zu informieren und diese bei einem Angebotsvergleich zu berücksichtigen.
Je nach Nutzung des Kontos lassen sich durch einen Vergleich der Gebühren und Zinsen jährlich mehrere Hundert Euro einsparen.